Seit meinem 6. Lebensjahr waren Ponys aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken.
Ich bekam meine ersten Reitstunden und verbrachte jede freie Minute auf dem Ponyhof eines Rentnerehepaares, das mein Leben bis heute geprägt hat, wofür ich unendlich dankbar bin. Ich lernte Reiten im Gelände ohne Sattel. Wer runterpurzelte stieg wieder auf, wir galoppierten um die Wette und lebten eine Kindheit, wie es sie heute nur noch selten gibt.
Ich führte jüngere Kinder, um mir meine Ausritte zu verdienen, schlief mit Freundinnen im Stall und bekam mit 11 Jahren mein Pflegefohlen Sahib. Als es ein Jahr später verkauft werden sollte, lag ich mit einem Gipsbein (nach einem Reitunfall) im Krankenhaus und meine Welt brach zusammen. Nach vielen Gesprächen und noch mehr Zweifeln erfüllten mir meine Eltern den größtmöglichen Wunsch: Ich bekam Sahib und begann also mit 12 Jahren einen Junghengst auszubilden. Wir gingen durch viele Tiefen und immer mehr Höhen. Ich wuchs an ihm und kämpfte mich durch. Doch bald wurde mir klar, dass die Freiheit meiner Kindertage und die Ausritte, die ich auf Geländeponys erlebt hatte, keineswegs selbstverständlich waren.
Jede Reitsunde, jedes Training, jede Springstunde erlebten Sahib und ich in Reithallen. Zuweilen mit brüllenden Reitlehrern in der Mitte und durchgehenden Pferden in einer angsteinflößenden Atmosphäre.
Mein Wunsch zurück zur Freiheit wuchs. Ich hörte von anderen Pferdetrainern, verschlang Bücher bis ich auf meinen Helden Monty Roberts traf. Ich besuchte seine Shows, Seminare, wälzte seine Bücher. Ich probierte freie Trainings und die Join-Ups und merkte, dass das unser Weg war. Auf der Basis von Vertrauen wurden wir ein perfektes Team, galoppierten durch Wälder und Wiesen, ritten Tage oder Wochen durch die Natur und ich fand darin wieder meine größtmögliche Erfüllung. Sahib wurde das beste Therapiepferd, das ich mir vorstellen konnte. Zuverlässig und gelassen in allen Situationen. Mit einer Ausstrahlung, die Kinder begeisterte. Mit ihm fing ich an, Kindern die Freude an Ausritten in der Natur weiterzugeben, die mein Leben so sehr bereicherten.
Nach dem Abitur und meinem Masterstudium“ Krisenmanagement“ in Frankreich arbeitete ich als Schulsozialarbeiterin und Inklusions- und Sprachförderkraft in interkulturellen Einrichtungen, nebenher zusammen mit einer befreundeten Reittherapeutin im Bereich Kinderreitpädagogik/ Kooperationen mit Kindergärten. Parallel machte ich meine Ausbildung zur Reitpädagogin.
Durch die Corona-Zeit wurde mir einmal mehr bewusst, wie wichtig es ist seine Träume zu leben, im Hier & Jetzt. So wagte ich 2020 den Schritt in die Selbstständigkeit. Zu Sahib und Sparky kam Happy und eine wundervolle Zeit begann. Im November 2022 rettete ich meine Wunderstute Feli mit 24 Jahren vor dem Schlachter, unwissend, dass sie mir im Juli darauf meine kleine Babystute Noé schenken würde. All das ein großes Geschenk, wofür ich jeden Tag dankbar bin.
Seit 2022 bin ich ausgebildeter systemisch pferdegestützter Coach (EQS Methode, Alexandra Lohr) und gebe Coaching Workshops für Gruppen und Privatpersonen.
Weil ich liebe, was ich tue, mache ich meine Arbeit mit 💗Blut!

